Die Erdbeere wird als Königin der Beeren bezeichnet!
Schließlich ist die "Fragaria ananassa", so der botanische Name, bei uns zu Lande, abgesehen von Äpfeln, das beliebteste Obst. Waldbeeren kannten bereits unsere Vorfahren. Erste Funde reichen bis in die Steinzeit zurück. Römische Dichter nannten die Früchte "frega" oder "fregum". Diese Begriffe leiten sich vom lateinischen "fragare" - "duften" ab.
Im Mittelalter wurden Walderdbeeren auf großen Flächen kultiviert. Man kannte bereits allerlei Methoden, um die Reife zu beschleunigen oder die Ernte zu verlängern. Nur die Größe der aromatischen Winzlinge ließ sich durch nichts beeinflussen. Sie wachsen bis heute kaum fingernagelgroß. Mit der Entdeckung der neuen Welt war jedoch auch dieses Problem gelöst.
Französischen Siedler fanden entlang des kanadischen Sankt-Lorenz-Stromes leuchtend scharlachrote Erdbeeren, die sehr aromatisch schmeckten und zugleich recht groß waren. Als "amerikanische Scharlacherdbeere" fand diese Frucht rasch Eingang in die botanischen Gärten von Europa. Englische Siedler fanden in Virginia eine weitere Form der Scharlacherdbeere. Diese Art reifte deutlich vor der Walderdbeere. Die ansehnliche Fruchtgröße tat das ihre, um die Walderdbeere rasch aus dem Anbau wieder auf ursprüngliches Gebiet, nämlich wildwachsend im Wald, zu verdrängen.
1820 gab es bereits 70 verschiedene Sorten der Scharlacherdbeere.
Die Erdbeeren, die heute unseren Markt bestimmen, kommen ebenfalls aus Übersee. Sie sind nicht, wie man vermuten könnte, eine Züchtung aus der Walderdbeere. Sie sind eine Kreuzung aus der kleinen amerikanischen Scharlacherdbeere mit der großen "Schönen von Chile". Die Chile Erdbeere sah mit ihrer ledrig starren, blau-grünen Blättern, dem behaarten Stängel und den sensationell großen Früchten ganz anders aus als die bisher bekannten Arten.
In Amsterdam tauchte 1750 eine neue Art von Erdbeeren auf. Die Holländer nannten sie wegen ihres Geschmackes und der Form "Ananas-Erdbeere". Eine Mischung aus der Chile Erdbeere und der Scharlacherdbeere. Diese Ankreuzung ist die Stammform unserer heutigen Gartenerdbeere, die "fragaria ananasse".
Es gibt inzwischen weit über 1000 Sorten mit recht unterschiedlichen Boden- und Klimaansprüchen, verschiedenem Aussehen, Geschmack und Wuchshabitus. Je Jahr kommen ein paar neue Sorten hinzu. Traditionelle Sorten verschwinden nach und nach aus dem Erwerbsanbau.
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